Osteopathie

Begründet wurde die Osteopathie durch Dr. Andrew T. Still. Er praktizierte als Arzt im Amerika des 19. Jahrhunderts, verlor durch Krankheit drei seiner Kinder und war mit der damals üblichen Verabreichung dubioser Tinkturen und merkwürdiger Medikamente sehr unzufrieden. Neue Überlegungen und Untersuchungen führten letztlich dazu, dass er 1874 erstmals das Konzept der Osteopathie vorstellte. Eine neue, ganzheitliche Form der Medizin, die heute nahezu überall anerkannt wird. Dr. Still hatte für sich die Einheit des menschlichen Körpers erkannt und somit den Einfluß gestörter Körpergewebe auf die Gesundheit eines Menschen erklären können. Gemäß seiner Philosophie besitzt der Körper die Fähigkeit der Selbstheilung, die dann gestört sein kann, wenn Bewegung als zentraler Ausdruck von Leben, eingeschränkt wird. Natürlich führt nicht jeder Streß, sei es nun z.B. auf physischer Ebene (Unfall, Operation, Haltung) oder auf psychischer Ebene (familiäre Situation, soziales Umfeld, Arbeitsplatzbedingungen) unweigerlich zu Beschwerden und Einschränkungen. Nicht jeder Sturz oder jede Operationsnarbe erfordern zwangsläufig eine Behandlung. Erst wenn die individuelle Kompensationsfähigkeit erschöpft ist, kann es auch durch vermeintlich kleinere Belastungen zu unverhältnismäßig starken und scheinbar nicht im Kontext stehenden gesundheitlichen Störungen kommen.

Die Osteopathie beruht auf detaillierten anatomischen Kenntnissen und dem Wissen um funktionelle Zusammenhänge. Durch das Ertasten und Behandeln gestörter Gewebe wird der Gesundheit Raum geschaffen, damit sich die selbstregulierenden Kräfte des Körpers wieder frei entfalten können.

Osteopathische Behandlungen finden in Abhängigkeit der Ursachen auf verschiedenen Ebenen und Körperstrukturen statt. Aus didaktischen Gründen unterscheidet man:

Parietale Osteopathie

Die Behandlung des Bewegungsapparates

Viscerale Osteopathie

Die Behandlung der inneren Organe und ihrer bindegewebigen Hüllen.

Cranio-sacrale Osteopathie

Die Arbeit mit den uns innewohnenden Kräften, die sich rhythmisch am Schädel, dem Kreuzbein und im ganzen Körper ausdrücken.